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Bundesregierung beschloss Aktionsplan für klimafestes Deutschland

Die Bundesregierung hat am 21. Oktober den aktuellen Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie beschlossen. Neben einer Bilanz vergangener Aktivitäten hat die Regierung die Prioritäten für die künftige Arbeit gesetzt. Hierzu zählen bessere Grundlagen für die Finanzierung der Klimaanpassung. Das Bundesumweltministerium fördert zudem erstmals soziale Einrichtungen mit bis zu 150 Millionen Euro bei ihren speziellen Herausforderungen in der Klimaanpassung. Mit mehr als 180 weiteren Maßnahmen will die Bundesregierung Deutschland klimafest machen, gegen Risiken durch Hoch- und Niedrigwasser oder gestörte Infrastrukturen, Beeinträchtigungen der Landwirtschaft, Gesundheitsgefahren, Sicherheitsrisiken in der Wirtschaft sowie Herausforderungen des Bevölkerungsschutzes.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze erklärte dazu: "Der Klimawandel ist in Deutschland angekommen. Das spüren vor allem jene Kommunen, die im Sommer mit Hitze und Wasserknappheit zu kämpfen haben. Damit uns der Umgang mit den Folgen des Klimawandels in Zukunft besser gelingt, brauchen wir gute Planung und Vorsorge mit Weitsicht. Dafür wollen wir eine belastbare bundesweite Datenbasis schaffen und die Finanzierung der Klimaanpassung in Deutschland strategisch ausrichten. Ich will, dass wir den Schwachen in unserer Gesellschaft besser helfen. Oft fehlen Alten- und Pflegeheimen, Kindertagesstätten oder Krankenhäusern die Mittel, um ausreichend vorzusorgen. Ich werde daher erstmals ein Förderprogramm für die Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen auflegen. Wir wollen mit der Förderung gezielt all jene unterstützen, die in der Corona-Pandemie Großes für die Gesellschaft leisten."

Zu den Anpassungsmaßnahmen der Präsident des Umweltbundesamts Dirk Messner: "Weil Klimafolgen auch bei uns immer öfter zu Katastrophen werden, steigt die Aufmerksamkeit und der Ruf nach wirksamen Lösungen. Die Renaturierung von Feuchtgebieten und Flussläufen, mehr Raum für Natur in den Städten, bodenschonende Verfahren in der Landwirtschaft – das alles sind Beispiele dafür, wie Anpassung ökologischen, ökonomischen sowie sozialen und kulturellen Nutzen entfaltet. Es geht nicht nur um Anpassung an die Folgen an die Erderhitzung, sondern um eine nachhaltige Gesellschaft an sich. Denn nur wenn es in der nächsten Dekade gelingt, Klimavorsorge noch konsequenter an Nachhaltigkeitszielen auszurichten, werden wir mit den Folgen der Erdüberhitzung leben können.

Der Fortschrittsbericht 2020 bilanziert die vergangenen fünf Jahre Klimaanpassung durch die Bundesregierung. Der Bericht gibt einen aktuellen Stand im Hinblick auf Wissen, Strukturen und Handlungsansätze. Der im Bericht enthaltene "Aktionsplan Anpassung III" skizziert mehr als 180 laufende und neue Maßnahmen aller Bundesressorts.

Um die Anpassung an den Klimawandel zu optimieren, sollen künftig alle Daten zu Schäden und Schadenskosten systematisch in einem bundesweiten Klimaschadenskataster gebündelt werden.

Noch im Oktober 2020 soll ein neues Förderprogramm "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" an den Start gehen. Damit wendet sich das BMU an Kommunen, gemeinnützige Organisationen und Unternehmen, die im Gesundheits- und Sozialwesen tätig sind. Sie erhalten gezielte Unterstützung, zum Beispiel bei baulichen Veränderungen wie Dach- und Fassadenbegrünung, dem Aufbau schattenspendender Pavillons und Sonnensegeln oder der Anschaffung von Trinkwasserspendern. Soziale Einrichtungen sollen individuelle Beratung sowie die Möglichkeit erhalten, passgenaue Klimaanpassungskonzepte für sich zu entwickeln. Mit Ausbildungs- und Weiterbildungsprogrammen sowie Informationskampagnen werden die Beschäftigten sowie die zu betreuenden Personen und ihre Angehörigen für die Folgen des Klimawandels sensibilisiert.

Quelle: Pressemitteilung Nr. 185/20 vom 21.10.2020 | Klimaschutz - Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Umweltbundesamt