Kurzbeschreibung:
In einem 8tägigen Seminar setzen wir uns mit 14 Interessierten unterschiedlichen Alters theoretisch und praktisch mit dem Thema alternativer Lebensweisen auseinander. Unter Alternativen Lebensweisen verstehen wir hier solche, die auf Gemeinschaftlichkeit, Solidarität, Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit ausgelegt sind – Lebensweisen, die wir für notwendig und zukunftsweisend erachten, wenn unsere Kinder und Enkelkinder auch noch ein lebenwertes Leben auf diesem Planeten führen sollen. Vorbilder und Anregungen sind dabei Ökodörfer und Gemeinschaftliche Wohnprojekte auf dem Land, es geht uns aber auch um ökologische Bauweisen und überhaupt einen ökologischen Lebens- und Konsumstil.
Eine für uns sehr spannende, sehr ökologische alternative Wohnform ist die Jurte. Die Filzjurten der Nomad_innen in der Mongolei sind das Vorbild der mitteleuropäischen Jurten, die an das hiesige Klima besser angepasst sind: mit gedämmtem Holzfußboden, gedämmten Wänden, Ofenheizung und hinterlüftetem Dach aus LKW-Plane, in der Mitte anstelle der traditionellen Feuerstelle ein rundes Dachfenster. Vom Original übernommen wurde die Dach- und Wandkonstruktion aus Bambus (Scherengitter), die Jurten erdbeben- und sturmsicher macht, und die runde Form, die ein ganz anderes Raumgefühl herstellt – ein Raumgefühl, das besonders von egalitären Gemeinschaftsprojekten geschätzt wird, weil ein runder Raum einfach ein idealer Raum für Treffen von Gruppen ist.
Die Idee dieses Projekts ist es, Praxis und Theorie zum Thema ökologische Lebensweisen zu verknüpfen, indem wir eine Woche lang gemeinsam an einer Jurte bauen (und sie, wenn das Wetter mitspielt, auch noch aufstellen werden) und uns abends, teils auch tagsüber gemeinsam mit Gemeinschaftsleben und ökologischen Lebensweisen beschäftigen.
Dabei verstehen wir die gemeinsamen acht Tage auch als eine Gemeinschaft auf Zeit und wollen uns intensiv kennenlernen, gemeinsam und basisdemokratisch die Woche organisieren und gestalten, ökologisches, regionales Essen gemeinsam zubereiten, gegenseitig voneinander lernen und aufeinander achten. Das Lernen, der gemeinsame Prozess und das Reflektieren z.B. von Geschlechterrollen bei handwerklichen Arbeiten soll eindeutig Vorrang haben vor Effizienz und Perfektion beim Bauen.
Die fertige Jurte soll Interessierten aus der Gemeinde, insbesondere aus dem Umfeld der lokalen Agenda-21-Initiative, zur Besichtigung nach Absprache offen stehen. Auch Treffen und kleinere Veranstaltungen dort sind möglich.