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Folgen des Klimawandels werden sich künftig auch in Deutschland verstärkt bemerkbar machen

16 Bundesbehörden und –institutionen haben eine Studie zu den zukünftigen Folgen des Klimawandels in Deutschland vorgelegt. Die Folgen des Klimawandels werden sich auch in Deutschland verstärkt bemerkbar machen: Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts wird die Gefahr von Hochwassern oder Hitzewellen zunehmen. Damit wird das Schadenspotenzial des Klimawandels für Natur, Gesellschaft und Wirtschaft steigen. Das ist das Ergebnis der so genannten Vulnerabilitätsanalyse – einer umfassenden und deutschlandweiten Studie zur Verwundbarkeit gegenüber dem Klimawandel.

Deutschlands Regionen werden unterschiedlich stark vom Klimawandel betroffen sein. So sind beispielsweise Ballungsgebiete in Ostdeutschland und dem Rheintal durch Hitzewellen besonders gefährdet. Hier kann bis zur Mitte des Jahrhunderts die Anzahl der heißen Tage pro Jahr auf 15 bis 25 Tage ansteigen. Heute gibt es 8 bis 12 solcher Tage mit einem Tagesmaximum der Lufttemperatur von mindestens 30 Grad Celsius. Im norddeutschen Tiefland könnte die Anzahl der Überschwemmungen durch Flusshochwasser zunehmen, Süddeutschland ist dagegen durch Überschwemmungen infolge von Starkregen besonders bedroht. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wird es voraussichtlich häufiger zu Frühjahrs- und Sommertrockenheit kommen. Dies wird die Auswahl der Nutzpflanzen und die Erträge in der Land- und Forstwirtschaft beeinflussen. Gleichzeitig kann die deutsche Landwirtschaft durch eine längere Vegetationsperiode durchaus auch vom Klimawandel profitieren, beispielsweise durch den Anbau von wärmeliebenden Kulturpflanzen wie die Sojabohne oder die Sorghum-Hirse.

 

Die Studie beschreibt Klimawirkungen und Vulnerabilität in 14 Handlungsfeldern und den Querschnittsthemen „Bevölkerungs-und Katastrophenschutz“ sowie „Raumordnung, Regional- und Bauleitplanung“ und gibt eine integrierende Gesamtbewertung.

 

Besonders viele hoch bedeutende Klimawirkungen werden im Handlungsfeld „Bauwesen“ gesehen. Eine im Vergleich mittlere bis hohe Vulnerabilität weisen neben dem Handlungsfeld „Bauwesen“ auch die „Biologische Vielfalt“ und die „Fischerei“ auf, weil sie eher niedrige Anpassungskapazitäten haben. Nach Einschätzung des Netzwerks Vulnerabilität sind die Systeme „Gesundheit“, „Infrastrukturen“ und „Umwelt“ in naher Zukunft stärker vom Klimawandel betroffen als das System „Wirtschaft“.

 

Aus den Ergebnissen der durchgeführten Analysen werden in der Studie die handlungsfeldübergreifenden Schwerpunkte und Folgen des Klimawandels

  • Schäden durch ansteigende Hitzebelastung in Verdichtungsräumen,
  • Beeinträchtigung der Wassernutzung durch zunehmende Erwärmung und vermehrte Sommertrockenheit,
  • Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen durch Starkregen und Sturzfluten in urbanen Räumen,
  • Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen durch Flussüberschwemmungen,
  • Schäden an Küsten,
  • Veränderung der Zusammensetzung und der natürlichen Entwicklungsphasen von Arten

abgeleitet und in ihren Auswirkungen näher beschrieben.

 

Quellen:

BMUB-Pressedienst Nr. 319/15 – Klimaanpassung - Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Umweltbundesamt und dem Deutschen Wetterdienst;

Studie “Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel“ (Kurzfassung)

 

Ft.