BannerbildBannerbildBannerbildBannerbildBannerbildGemeinschaftswerk Nachhaltigkeit
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Untersuchungen des IRS Erkner (Brandenburg): Bürger vor Ort profitieren je nach Region unterschiedlich stark von der Energiewende

 

Je nach Region profitieren die Bürger vor Ort unterschiedlich stark von der Energiewende, haben Untersuchungen des Leibniz-Instituts für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) in Erkner ergeben. Im Interview mit der Webseite des Rates für Nachhaltige Entwicklung erklärt der stellvertretende Institutsdirektor Dr. Timothy Moss, welche Faktoren die Teilhabe begünstigen. Er verweist auf Statistiken, wonach die Hälfte der Erneuerbare-Energien-Anlagen in Deutschland einzelnen Bürgern oder Landwirten gehört. Im Vergleich zu anderen Ländern wie Großbritannien ist das sehr viel, wo der Wert im Promillebereich liegt.

Es sei auch tatsächlich so, dass bestimmte Vorzeigeregionen in Deutschland starke Eigeninitiative zeigen: mit Bürgerwindparks, Energiedörfern und Genossenschaften – ob bei Biomasse, Wind oder Solar. „Aber man darf das nicht idealisieren“, so Moss.

In Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern, wo Windenergie eine große Rolle spielt – hat man einen sehr starken Ausbau von Erneuerbaren. Dort müsse man hinterfragen, wie stark die Bürger involviert sind und ob sie etwas davon haben.

„Unsere Vermutung – so Moss - ist, dass der Grad der Beteiligung tatsächlich mit den Einkommensverhältnissen zu tun hat. Meist sind nur Bürger in wohlhabenden Gemeinden in der Lage, in erneuerbare Energien zu investieren – sei es in die Solaranlage auf dem eigenen Dach oder in Genossenschaften. Wir sehen dagegen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, dass viele Investoren von außen kommen und die Bürger vor Ort relativ wenig von den erneuerbaren Energien haben. Der zweite Faktor ist die Selbstorganisation, also inwieweit es eine Tradition von bürgerschaftlichem Engagement gibt und Vorgängerprojekte, wo sich Bürger zusammengetan haben. In Ostdeutschland fehlt oft die Erfahrung mit zivilgesellschaftlichen Initiativen.“

 

Weitere Passagen des Interviews gehen auf die Auseinandersetzung um Standorte von Windenergieanlagen (Bürgerinitiativen gegen Windparks) und das Erfordernis ein, alle Betroffenen frühzeitig in die Konzipierung und Planung des Ausbaus erneuerbarer Energien vor Ort einbeziehen.

 

Informationsquelle: News Nachhaltigkeit 13-19; Newsletter des Rates für Nachhaltige Entwicklung (24. Oktober 2013)

 

Das vollständige Interview finden Sie unter

http://www.nachhaltigkeitsrat.de/index.php?id=8029