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Auf dem Weg zur Brandenburger Landesnachhaltigkeitsstrategie: Abschlussbericht der Ersten Dialogphase 2012 liegt vor.

Der Bericht fasst die Ergebnisse der ersten Dialogphase zur Erarbeitung  der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Brandenburg zusammen. Im Fokus sind die Themen, Ziele und Maßnahmen, die im Dialog zu den 5 Handlungsfeldern der (von der Landesregierung 2011 vorgelegten) Eckpunkte der Strategie genannt wurden. An dem Dialog waren in 7 landesweiten Workshops insgesamt 410 Akteure aus Ministerien und Landesbehörden, Kommunen, Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaft, Bildung und Nichtregierungsorganisationen beteiligt.

 

Die ausführliche Dokumentation (123 Seiten) informiert über die thematischen Ergebnisse der Workshops, stellt Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den Handlungsschwerpunkten dar und bilanziert, wie die für die erste Dialogphase gesetzten Ziele erreicht wurden. Für den weiteren Prozess und die Inhalte der Strategie werden umfangreiche, durch Expertenwissen und Praxiserfahrungen gestützte Empfehlungen unterbreitet.

 

Zentral für die Qualität der Strategie und ihre erfolgreiche Umsetzung ist die Forderung, die Vision eines künftigen, lebenswerten Brandenburg aufzunehmen: „Die Vision als übergreifendes Leitbild ergänzt die Leitbildaspekte zu den Handlungsschwerpunkten. Der integrative Charakter der Vision motiviert die Akteure und weist ihnen die Richtung. Die Vision beinhaltet lebenswerte Zukunftsoptionen, die untersetzt sind mit konkreten Inhalten und Zielen sowie Überprüfungen, inwieweit der angestrebte Zustand erreicht ist (s. S. 102).

 

Eine in den Workshops mehrfach angesprochene Überlegung zur Aufgabenzuordnung in der Landesregierung wird im Bericht aufgegriffen: „Im weiteren Prozess könnte auch nochmals über die Veränderung von Rollen innerhalb der Landesregierung nachgedacht werden. Konkret denken wir an die politische Federführung des Prozesses durch die Staatskanzlei ggfs. auch unter Beibehaltung der Geschäftsführung durch das MUGV“ (s. S. 106).

 

Ein Vorschlag hat die Finanzierung einer nachhaltigen Entwicklung zum Gegenstand: „Neben der Finanzierung von Maßnahmen aus dem Landeshaushalt - durch die Integration des Nachhaltigkeitsprinzips in die Fachpolitiken wie auch für spezifischen Nachhaltigkeitsprojekte – kann mittelfristig auch über die Einbindung von Stiftungen nachgedacht werden, ggfs. auch über eine landeseigene Stiftung zur Nachhaltigkeit. Ziel letzterer Finanzierungsform ist es, auch eine von den Haushaltsmitteln der Landesregierung unabhängige verstetigte Finanzierung von Nachhaltigkeitsprojekten in Brandenburg zu gewährleisten“ (s. S. 107).

 

Es lohnt sich, Zeit in das Studium des inhaltsreichen Berichtes zu investieren. Der Leser – ob als Bürger, Mitarbeiter in einer Behörde/Kommune, Unternehmer oder Mitglied einer NGO - erhält eine Fülle von Denk– und Handlungsanstößen, nachhaltige Entwicklung im Land voranzubringen. Zu wünschen ist, dass möglichst viele Vorschläge in die 2013 vorzulegende Landesstrategie und deren Umsetzung einfließen.

 

Gerold Fierment, Brandenburg 21 e.V./

AG Nachhaltigkeit/Brandenburgische Werkstatt Lokale Agenda 21

 

Anmerkung: Der Bericht wurde im Rahmen des Projektes „Unterstützung des Dialogverfahrens zur Erstellung der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Brandenburg“ im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg von e-fect dialog evaluation consulting eG und TAURUS ECO Consulting GmbH erstellt.