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Nachhaltigkeitswissenschaft muss Erkenntnisse verschiedener Disziplinen aufgreifen und nutzbar machen - Interview mit Olaf Kühne, Stiftungsprofessor für nachhaltige Entwicklung

In dem auf der Internetseite des Nachhaltigkeitsrates der Bundesregierung veröffentlichten Interview stellt der Stiftungsprofessor für Nachhaltige Entwicklung an der Universität des Saarlandes Olaf Kühne u.a. fest: „Mir sind mehr als 100 Studiengänge bekannt, die sich in irgendeiner Form mit Nachhaltigkeit befassen. Was noch fehlt, sind Studiengänge, die das Verständnis gesellschaftlicher Systeme verbessern – deren Eigenlogik offenlegen, die daraus resultierenden Folgen für die nachhaltige Entwicklung aufgreifen und Alternativen entwickeln. Das verdient meiner Meinung nach mehr Aufmerksamkeit. Viele Nachhaltigkeitsprobleme resultieren schlicht aus unserem mangelnden Systemverständnis“. Zur Frage nach dem richtigen Rahmen zur Stärkung der Nachhaltigkeitswissenschaften durch Bund und Länder stellte Kühne fest: Die nationale Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung führt in die richtige Richtung. Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Verantwortlichen in Bund und Ländern in erster Linie auf Wissensspezialisierung setzen, weniger auf die Verknüpfung von Wissen. Das betrifft dann auch die Forschungsprogramme. Interdisziplinarität wird zwar immer gefordert, aber selten eingelöst. Die Nachhaltigkeitswissenschaft trifft das in besonderer Weise, da diese nach meinem Verständnis Erkenntnisse verschiedener Disziplinen aufgreifen und nutzbar machen muss“.