Kurzbeschreibung:
Während Verbraucher/innen seit langem den Anbau gentechnisch veränderter Organismen ablehnen, gab es gerade in Brandenburg immer wieder einzelne Landwirte, die GVO anbauten. Der Großteil der Landwirte lehnt jedoch den Anbau von GVO ab. Die Lokale Agenda 21 Biesenthal unterstützt Landwirtinnen und Landnutzer im Landkreis Barnim, die sich freiwillig und öffentlich zu gentechnikfreier Produktion verpflichten und sich zu einer gentechnikfreien Regionen zusammen schließen.
Im Juni 2009 wurde die Initiative gegründet, der Landwirte, Imker und Umweltschützer beigetreten sind. Bislang schon 10.000 ha bewirtschaften.
Ziel des Projektes blieb es auch im Jahr 2010, ein deutliches Zeichen an die stark von den Interessen der Gentechnikkonzerne beeinflusste Politik zu senden. Wir machen deutlich, dass Landwirte hier den GVO-Anbau als nicht nachhaltige Technik ablehnen und sich dazu öffentlich bekennen. Wir zeigen auf, dass die Menschen hier nicht bereit sind, die Werte der brandenburgischen Naturlandschaft, das berühmte deutsche „Tafelsilber“, kurzfristigen ökonomischen Interessen der Gentechnik zu opfern. Wir zeigen, dass wir den politischen Entscheidungen nicht machtlos ausgeliefert sind, sondern gemeinsam etwas erreichen können.
Über Öffentlichkeitsarbeit verschaffen wir kritischen Informationen zu den Gefahren der Agrogentechnik Gehör. Wir eröffnen Räume, in denen Menschen sich mit den kritischen Informationen zur Agrogentechnik auseinander setzen können. Landwirte, die sich die Möglichkeit eines GVO Anbaus bisher noch offen halten wollen, sollen durch die öffentliche Erklärung ihrer Berufskollegen Mut bekommen, dem Beispiel zu folgen.
Um in den Austausch mit den Menschen der Region zu kommen sowie sie zum demokratischen Handeln zu ermutigen, nahmen wir an Hoffesten teil. Mit zwei Treckern unterstützten wir die Demonstration „wir haben es satt“ am 22.1.2011 in Berlin.
Auch der Austausch mit Akteuren anderer Gentechnikfreier Regionen (GFR) war Teil unserer Arbeit im Jahr 2010. So nahmen wir beim Treffen der Gentechnikfreien Regionen Europas in Brüssel teil, beteiligten uns an der Tagung der gentechnikfreien Bewegung Deutschlands am 4./5. Dezember 2010 in Leipzig und organisierten ein Treffen der GFR Brandenburgs in Biesenthal.
Unsere Initiative trägt somit zur regionalen und überregionalen Vernetzung verschiedener Akteure bei, die sich gegen die Agrogentechnik einsetzen: konventionelle und Biolandwirte, Imker, Grundbesitzer, Verarbeiter und Vertreter/innen aus Tourismus, Umwelt- und Verbraucherschutz und Politik. Zukünftig wollen wir auch die Akteure entlang der Lebensmittelkette (z.B. Gaststättengewerbe) und Verbraucher/innen der Region stärker informieren und einbeziehen.