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Wirksam auf der Stelle treten - Pedalkino für eine nachhaltige Energiepolitik

Übergeordnete Angaben zum Projekt oder zur Aktion
Titel:
Wirksam auf der Stelle treten - Pedalkino für eine nachhaltige Energiepolitik
 
Ort:
Klosterdorf
 
Projektwebseite:
 
Projekt ist Teil der Lokalen Agenda 21:
Nein
 
Beginn:
01. 07. 2009
 
Ende:
15. 10. 2009
 
Ebene:
Region
 
Handlungsfelder:
 
Zielgruppen:
 

Informationstexte
Kurzbeschreibung:

Projektbeschreibung
Am 19. September 2009 fand in Klosterdorf bei ÖkoLeA e.V. eine Veranstaltung statt, deren Kern eine Kinovorführung war, für die der notwendige Strom von den anwesenden ZuschauerInnen selbst "erradelt" wurde. Dazu wurden 12 Fahrräder umgebaut und an Stromerzeuger (PKW-Lichtmaschinen) angeschlossen. Die Fahrräder wurden aufgebockt und mussten während der gesamten Vorstellung betrieben werden. Die dafür notwendige Anlage konnte im wesentlichen vom AK "Nachhaltige Entwicklung" des IJGD Sachsen-Anhalt entliehen werden. Sie wurde für eine ähnliche Veranstaltung 2008 in Magdeburg entwickelt und gebaut.
Gezeigt wurde mit dem Film "Das Schützenfest" von Jacques Tati ein kurzweiliger Film, der sich in humoristischer Weise mit dem Radfahren auseinandersetzt, ohne dabei dieses Thema zu diskreditieren.
Die besondere Art, wie der Strom durch die Zuschauer erzeugt wurde, sollte Ausgangspunkt eines Nachdenkens über den Wert von Elektroenergie sein. Die Möglichkeit der regenerativen Erzeugung wurde praktisch gezeigt bzw. selbst erlebt. Dazu gab es im Anschluss an den Film eine kleine Diskussion/Nachbesprechung. Als fachkundiger Gesprächspartner war hierzu der Berliner Erfinder und Designer Moritz Grund eingeladen, der sich mit dem Thema "Stromerzeugung durch Muskelkraft" bereits seit längerem beruflich beschäftigt hat.
Am Nachmittag vor dem eigentlichen Pedalkino-Event gab es eine Führung über das Gelände der Kommune ÖkoLeA. Dabei wurden besonders die ökologisch nachahmenswerten Elemente des Hofes (Bio-Garten, Holzofenbäckerei, Solarwärmenutzung, Dämmung, Heizungssystem, Kompostklos und Regenwassernutzung) beispielhaft vorgestellt.
Ergebnisse
Mit ca. 100 Teilnehmern war die Veranstaltung sehr gut besucht. Es waren überwiegend Leute aus der näheren Umgebung und zu einem kleineren Teil aus Berlin gekommen. Besonders freuten wir uns darüber, dass auch mehrere Bewohner des Asylbewerberheims aus Garzau unserer Einladung gefolgt waren.
Bereits das Interesse an der Führung über das ÖkoLeA-Gelände war sehr groß. Parallel dazu erfolgte die individuelle Einweisung der Kinozuschauer über den Ablauf und die Funktionsweise des Pedalkinos. Schließlich waren alle gespannt, ob es gelingen würde, die Veranstaltung wie geplant durchzuführen. Das Zeigen des 15-minütigen Vorfilms klappte reibungslos. Für die hierfür notwendige Stromerzeugung mussten drei Mal 12 Leute jeweils fünf Minuten radfahren. Schwierig waren vor allem die Schichtwechsel. Dabei musste nämlich beachtet werden, dass die Fahrer allmählich nach und nach abgelöst wurden, da sonst die Spannung zu sehr abzufallen drohte. Beim 90-minütigen Hauptfilm geschah dies einmal, so dass die Vorführung unterbrochen werden musste. Der Beamer konnte aber neu gestartet und der Film bis zum Ende gezeigt werden. Zur Stromerzeugung für den Hauptfilm waren 18 Radfahrschichten á 5 Minuten notwendig. Viele Zuschauer mussten also mehrere Schichten übernehmen, zumal nicht alle Anwesenden überhaupt körperlich in der Lage waren, sich an der Stromerzeugung zu beteiligen.
Am Ende des Pedalkinoabends gab es tosenden Applaus, denn dieser Kunstgenuss war wirklich hart erarbeitet.
Das Ziel der Aktion, dass die Anwesenden sich in sinnfälliger Weise mit dem Thema Stromerzeugung auseinandersetzen, war erreicht. Dabei wurde einerseits deutlich, dass es technisch relativ einfach ist, mit Muskelkraft Strom zu erzeugen, andererseits aber viel Kraft aufgewendet werden muss, um einen simplen DVD-Player und einen Beamer zu betreiben. Die Erfahrung, die hier über die Dimension "elektrischer Strom" gewonnen werden konnte, sollte die TeilnehmerInnen nachhaltig zum Energiesparen motivieren.
Dass diese Botschaft angekommen war, wurde in der sich anschließenden Diskussionsrunde in mehreren Wortmeldungen sichtbar.
Projektpartner
Zum Gelingen der Veranstaltung trugen mehrere Vereine, Firmen und Institutionen der Region bei. ÖkoLeA e.V. war der Träger, stellte die Räumlichkeiten zur Verfügung und einige Mitglieder des Vereins arbeiteten viel Stunden ehrenamtlich für das Projekt. Personell und fachlich unterstützt wurden wir maßgeblich durch Mitglieder der Kolaborative Reichenow und durch Möhre e.V. aus Reichenow. Die Mitarbeiter des Vereins Mittendrin Anders (MIDRIA e.V.) waren mit den von ihnen betreuten Jugendlichen dabei, die u.a. am Getränkeausschank tätig waren. Als Unterstützer wurden weiterhin die Klosterdorfer Bäckerei Drachenbrot (kostengünstige, ökologische Versorgung), und der Fahrradladen Richter (Hilfe bei der Fahrradmontage) gewonnen. Von den Firmen Bionade und Voelkel wurden kostenlose Erfrischungsgetränke gesponsort, die wir als Anerkennung jeweils an diejenigen Zuschauer abgaben, die eine Pedalschicht übernommen hatten.



Publikationen:

Öffentlichkeitsarbeit
Zum guten Zuspruch der Veranstaltung hatte beigetragen, dass wir eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit durchführten. So wurden 1000 farbige Flyer und 250 farbige Plakate entworfen und gedruckt, die in der Region und in Berlin in Bioläden und Fahrradläden verteilt wurden. Wir erreichten, dass die wichtigen regionalen Zeitungen sowie die ADFC-Mitgliedszeitschrift und der Rabe Ralf unsere Aktion ausführlich ankündigten. Der Ablauf der Kinovorführung wurde in einem Dokumentarfilm festgehalten. Die Produktion des Filmes erfolgte ehrenamtlich (!) durch Imma Harms vom Verein Möhre e.V. aus Reichenow. Der Film ist bei ÖkoLeA e.V. erhältlich.


Ansprechpartner:
Name:
Ulf Helke
 
Institution:
ÖkoLeA e.V.
 
Straße:
Hohensteiner Weg 3
 
Ort:
15377 Oberbarnim
 
E-Mail:
info@oekolea.de
 
Telefon:
033413593930
 
Fax:
033413593950
 


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