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Ankommen statt unterwegs sein – Raum und Mobilität zusammen denken

Das acatech-Projekt Integrierte Stadtentwicklung und Mobilitätsplanung (12/20 – 06/23) untersucht in einem interdisziplinären Ansatz Rahmenbedingungen, Konzepte, Umsetzungsstrategien und Kooperationen für eine integrierte Raum- und Verkehrsplanung, wie in der Zusammenfassung des ersten Zwischenberichtes dargelegt:

Ziel ist es, Chancen und Hemmnisse bei der Planung und Gestaltung von nachhaltigen Stadt- und Mobilitätskonzepten zu identifizieren und Ansätze für eine wirksame Umsetzung herauszuarbeiten.

Die vorliegende erste Teilpublikation (Link unten) verschränkt die bisherige fachlich-inhaltliche Diskussion der trans- und interdisziplinär zusammengesetzten Projektgruppe mit dem wissenschaftlichen Forschungsstand. Die wechselseitigen Zusammenhänge von Raum und Verkehr werden beschrieben und es wird abgeleitet, wie diese unsere Alltagsmobilität bestimmen.

Denn: Gestaltung und Gliederung des Raums beeinflussen die Erreichbarkeit von Orten des täglichen Lebens und damit die Art, wie wir leben und uns räumlich bewegen. Dabei spielen sowohl Strukturen von Siedlungsgebieten und deren Vernetzungen sowie die Vielfalt von Quartieren als auch die Gestaltung von Straßenräumen eine entscheidende Rolle. Raumstrukturen determinieren damit wesentlich die Entstehung von Verkehr. Weitläufig angelegte, disperse Raum- und Siedlungsstrukturen erfordern die Überwindung weiter Distanzen und führen zu hohen Verkehrsaufwänden. Entsprechend oft ist das Auto das bevorzugte Verkehrsmittel – sei es mangels Alternativen oder zumindest als komfortabelste Wahlmöglichkeit.

Kompakte und durchmischte Strukturen hingegen sind förderlich für eine lokale Angebotsvielfalt. In Kombination mit Straßenräumen mit hohen Verweil- und Aufenthaltsqualitäten wird es für Anwohnerinnen und Anwohner möglich und auch attraktiv, einen Großteil ihrer Alltagswege zu Fuß oder mit dem Rad im Nahraum zurückzulegen. Zusätzlich leisten attraktive, belebte Straßenräume und vielfältige Angebote einen positiven Beitrag zur städtischen Lebensqualität und zur sozialen Durchmischung. Der öffentliche Raum wird für die Menschen wieder zugänglich und nutzbar. Das fördert die lokale Lebensführung, den sozialen Austausch und eine klima- und umweltverträglichere Alltagsgestaltung.

Als bisheriges Zwischenergebnis des Projekts lässt sich festhalten, dass eine Berücksichtigung der Wechselwirkungen von Raum und Verkehr zu einer nachhaltigeren Mobilität beitragen kann. Indem der öffentliche Raum in seiner Funktion als Ort der Begegnung und des Austauschs auf lokaler Ebene besser erlebbar wird, kann die gesamte Stadtregion eine Aufwertung erfahren.

Welche Hürden und Herausforderungen bei der integrierten Planung bestehen und inwieweit solche Konzepte in Kommunen bereits umgesetzt werden, wird in einer späteren Projektphase im Detail untersucht.

Neben der begleitenden Veröffentlichung in weiteren Publikationen zu projektrelevanten Teilinhalten werden die Ergebnisse mit Projektende in einer acatech-STUDIE publiziert.

Die acatech-STUDIE soll durch einen kommunalen Leitfaden ergänzt werden, welcher als Handreichung dienen und bei der Umsetzung eines integrierten Planungsansatzes unterstützen soll.

Quelle: acatech DISKUSSION. Ankommen statt unterwegs sein – Raum und Mobilität zusammen denken. Projekt Integrierte Stadtentwicklung und Mobilitätsplanung. Erster Zwischenbericht

Klaus J. Beckmann, Wolfgang Blumthaler, Helmut Holzapfel, Yulika Zebuh