Landesregierung Brandenburg will Landesnachhaltigkeitsstrategie weiterentwickeln – Nachhaltigkeitsbeirat wurde eingerichtet und beschloss Arbeitsprogramm

Die Landesregierung will ihre Nachhaltigkeitsstrategie in enger Abstimmung mit namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft sowie der jungen Generation weiterentwickeln. Dazu hat sie einen Nachhaltigkeitsbeirat eingerichtet. IASS-Direktor Professor Ortwin Renn hat die wissenschaftliche Leitung des sechsköpfigen Gremiums übernommen.

Die Landesregierung wünscht sich eine breite gesellschaftliche Auseinandersetzung über den besten Weg, mit den aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel, Gleichwertigkeit von Lebensverhältnissen, aber auch der Überwindung der Folgen der Corona-Pandemie umzugehen. Der Nachhaltigkeitsbeirat hat die Aufgabe dafür zu sorgen, dass diese Auseinandersetzung wissenschaftlich fundiert abläuft und den vielfältigen Werten und Interessen im Land gerecht wird.

Der Nachhaltigkeitsbeirat des Landes Brandenburg hat am 21. Juni 2021 auf seiner zweiten Sitzung zwei thematische Schwerpunkte diskutiert sowie sein Arbeitsprogramm verabschiedet. Die Beratung wurde vom Beiratsvorsitzenden, IASS-Direktor Ortwin Renn, geleitet. An ihr nahm auch die Chefin der Staatskanzlei, Ministerin Kathrin Schneider, teil.

Die Arbeit des Nachhaltigkeitsbeirats besteht jeweils aus zwei thematischen Schwerpunkten pro Jahr, die parallel behandelt werden, mit entsprechenden Positionspapieren, einer öffentlichen Veranstaltung, bis zu sieben gemeinsamen Sitzungen sowie zwei Kamingesprächen. Dazu kommen laufende Impulse für die Weiterentwicklung der Landesnachhaltigkeitsstrategie.

Einen thematischen Schwerpunkt in diesem und nächstem Jahr sieht der Beirat in der Stärkung der Gesellschaft nach der Corona-Krise, vor allem mit Blick auf die Digitalisierung sowie das Lernen und Arbeiten in den Städten und Dörfern im ländlichen Raum. Uta Steinhardt, Professorin an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, entwickelte in ihrer Präsentation eine „Mehrgewinnstrategie“ für Brandenburg, die auf eine diversifizierte Landwirtschaft, bessere Schutzgebietssysteme, Renaturierung, Holzbau und einen Wandel der Ernährungsstile aufbaut.

Einen zweiten Fokus legt das Gremium auf die Umsetzung der Energiewende in Brandenburg und auf CO2-freie Industrieprozesse. Dabei sollen auch Impulse aus bundespolitischen Initiativen wie die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes für Brandenburg gegeben werden. Rüdiger Kuhn von Pro Brandenburg/CEMEX Deutschland wies auf das große Potenzial von Brandenburg als Modellregion für Innovation und nachhaltige Entwicklung im Einklang mit den klimapolitischen Zielen der Politik hin.

Der Beirat plant zudem in Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeitsplattform des Landes im Spätherbst eine Veranstaltung zum Thema „Regionale Entwicklungschancen: Impulse für eine wirksame Landesnachhaltigkeitsstrategie".

Der Beirat betonte auch die Notwendigkeit, insbesondere die jüngere Generation in den Beratungsprozess und die Weiterentwicklung der Landesnachhaltigkeitsstrategie einzubeziehen.

Ministerin Schneider: „Der Nachhaltigkeitsbeirat spricht mit der Bewältigung der Corona-Krise und der Umsetzung der Energiewende zwei wichtige Themen an, die für die Zukunft unseres Landes und auch für die anstehende Weiterentwicklung der Landesnachhaltigkeitsstrategie überaus bedeutsam sind. Ich bin sicher, wir werden vom Beirat sehr wertvolle Beiträge erhalten, um Wirtschaftswachstum, Landnutzung, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit modellhaft für Deutschland zusammen zu bringen."

Beiratsvorsitzender Renn dazu „Die kommenden zehn Jahre werden für Nachhaltigkeit und vor allem Klimaschutz entscheidend dafür sein, ob wir eine lebenswerte und humane Zukunft für unsere Kinder und Enkel gestalten können. Der Beirat wird die Landesregierung in ihrem Bemühen, die richtigen Weichen in eine nachhaltige Zukunft zu stellen mit Expertise und Politikempfehlungen konstruktiv begleiten. Brandenburg kann hier Vorreiter für eine nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft werden."

Quellen: IASS-Newsletter 04|2021, August 2021 sowie Webseiten des IASS: Wissenschaftliche Begleitung des Nachhaltigkeitsbeirats des Landes Brandenburg; Nachhaltigkeitsbeirat Brandenburg verabschiedet sein Arbeitsprogramm

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