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Empfehlungen der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit (wpn2030): Kommunen befähigen, stärken und in den Mittelpunkt rücken!

In Kooperation mit dem difu hat die wpn2030 einen Input für den Staatssekretärsausschuss für nachhaltige Entwicklung zum Thema Kommunen (15.2.2021) eingereicht: “Kommunen befähigen, stärken und in den Mittelpunkt rücken”.

Die Empfehlungen im Überblick sind:

1. Kommunen stärker befähigen durch strukturelle Weiterentwicklungen

Ein stärkerer Beitrag der Kommunen zu nachhaltiger Entwicklung erfordert strukturelle Weitentwicklungen. Das Gemeindefinanzsystem und der Rechtsrahmen kommunalen Handelns müssen zu diesem Zweck weiterentwickelt werden. Kommunen bedürfen finanzieller und rechtlicher Spielräume, um nachhaltigkeitsorientiert investieren zu können. Es gilt, Kommunen systematisch in die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie einzubinden  und die vertikale Abstimmung zu verbessern. Erforderlich ist eine Reaktivierung der IMA-Stadt, als Teil eines strukturierten, fortlaufenden Austauschprozesses zwischen Bundesregierung und Kommunen. Aus einer übergreifenden Perspektive ist eine stärker ressortübergreifende und enger koordinierte Förderlogik erforderlich. Zu den strukturellen Erfordernissen gehört zudem eine Stärkung der europäischen und globalen Dimension, auch im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit.

2. Kommunen für die Umsetzung von Maßnahmen stärken

Neben diesen strukturellen Weiterentwicklungen gilt es, konkrete kommunale Nachhaltigkeitsaktivitäten zu stärken, etwa in Form von beispielgebenden und standardsetzenden Gemeinschaftsprojekten. Notwendig ist die Förderung eines „Berichtsrahmens Nachhaltige Kommunen“, um das kommunale Nachhaltigkeitsmonitoring zu unterstützen. Eine stärkere Ausrichtung der kommunalen Haushaltsführung an Nachhaltigkeitszielen erfordert die Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitshaushalten für investive und konsumtive Ausgaben. Auch die Nachhaltigkeitskommunikation bedarf neuer Impulse, um Kommunen noch stärker für die Agenda 2030 zu aktivieren. Um Kommunen in ihren nachhaltigkeitsorientierten Aktivitäten zu unterstützen, empfiehlt sich die Unterstützung eines Kompetenznetzwerks für kommunale Nachhaltigkeitsstrategien und Nachhaltigkeitsmanagement durch den Bund.

3. Potenziale der Wissenschaft für nachhaltige Kommunalentwicklung nutzen

Es bestehen große Potenziale der Einbindung der Wissenschaft in kommunale Nachhaltigkeitsaktivitäten mittels einer Stärkung der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik/Verwaltung. Empfehlenswert ist es, Kommunen innerhalb der Nachhaltigkeits-Forschungsförderprogrammatik zu stärken, insbesondere in einer systemischen Perspektive. Die etablierte Methodik der Forschung in Reallaboren sollte in diesem Zuge ausgebaut werden, besonders für die Skalierung von Nachhaltigkeitsaktivitäten. Hier bieten sich auch noch ungenutzte Potenziale einer verstärkt transdisziplinären Zusammenarbeit  an, welche das Wissen von kommunalen Praxisakteuren systematisch in Forschungsprozesse einbindet.

In dem Positionspapier der wpn2030 (Link unten) wird im Grundsätzlichen und überzeugend begründet, warum es notwendig ist, Kommunen als Orte der Transformation in den Mittelpunkt rücken, um die nachhaltige Entwicklung insgesamt voranzubringen.

Die wpn2030 wird getragen von SDSN Germany, dem Deutschen Komitee Nachhaltigkeitsforschung und dem IASS Potsdam (gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung).

Quelle: Nachhaltig aktuell. Newsletter 1/2021