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Studie „Klimaschutz und Kohleausstieg: Politische Strategien und Maßnahmen bis 2030 und darüber hinaus“ beschreibt Perspektiven für die Braunkohleregionen nach dem Ausstieg

An der Studie „Klimaschutz und Kohleausstieg: Politische Strategien und Maßnahmen bis 2030 und darüber hinaus“ im Auftrag des Umweltbundesamtes waren Wissenschaftler des DIW (Berlin), IZES (Saarbrücken), IWH (Halle), des Öko-Instituts (Berlin) und die Rechtsanwältin Cornelia Ziehm beteiligt.

Aus dem Fazit „Politische Strategien für den Kohleausstieg und zur Gestaltung des damit verbundenen Strukturwandels“ ist zu entnehmen:

Untersucht werden in der Studie die ökonomischen Auswirkungen eines durch die Klimaziele der Bundesregierung induzierten Kohleausstiegs in Deutschland. Beleuchtet werden wichtige Aspekte des Kohleausstiegs und des damit verbundenen Strukturwandels und damit ein wichtiger Beitrag für informierte Entscheidungen zum Klimaschutz und zur Bewältigung und Gestaltung des damit verbundenen Strukturwandels in den Braunkohleregionen geleistet.  

Mit Hilfe eines Input-Output-Modells und eines regionalwirtschaftlichen Modells werden die ökonomischen Effekte des Kohleausstiegs sowohl in den Braunkohleregionen als auch im übrigen Deutschland quantifiziert. Durch die Berücksichtigung volkswirtschaftlicher Kreislaufeffekte gelingt es, die direkten und indirekten Effekte einer verringerten Braunkohleverstromung zu quantifizieren.

Bezüglich der Beschäftigungswirkungen wird festgestellt: „Die regionalökonomische Modellierung zeigt … , dass die meisten absoluten Beschäftigungseffekte eines Kohleausstiegs außerhalb der Braunkohleregionen anfallen. Von den Braunkohleregionen ist die Lausitz, gemessen an Arbeitslosenquote und Bruttowertschöpfung pro Erwerbsperson, am stärksten von einem Braunkohleausstieg betroffen.“

Die Studie untersucht weiterhin wirtschaftliche Chancen in den Braunkohleregionen. Diese bestehen im Grundsatz in einem breiten Spektrum wirtschaftlicher Aktivitäten. Sie reichen von touristischen und anderweitigen Folgenutzungen ehemaliger Braunkohlereviere über eine im Zuge der Energiewende neu aufgestellte Energiewirtschaft in den Regionen, eine verbesserte öffentliche Infrastruktur im Verkehr und durch eine neue Digitalwirtschaft bis hin zu Chancen in Folge einer gestärkten Wissenschaft und innovativer Unternehmen.

Die durchgeführten, exemplarischen Untersuchungen zeigen für alle Braunkohleregionen bedeutende Beschäftigungspotenziale auf. Die aufgezeigten potenziellen Arbeitsplätze in den exemplarisch betrachteten Bereichen Erneuerbare Energien und Gebäudesanierung können dem Stellenabbau im Zuge des untersuchten Strukturwandels durch den Kohleausstieg entgegenwirken. Der Politik stehen verschiedene Ansatzpunkte zur Verfügung, diese wirtschaftlichen Chancen zu nutzen. Dabei stehen regionalpolitische Instrumente im Vordergrund, mit deren Hilfe frühzeitig zukunftsfähige Wirtschaftszweige in den Regionen entwickelt werden können.

Daneben sind auch arbeitsmarkt- und sozialpolitische Instrumente von Bedeutung. Maßnahmen wie Umschulungen oder Weiterbildungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, eine neue Arbeitsstelle zu finden: „Konkret bedeutet dies für die Lausitzer Region, dass - neben den bereits zuvor genannten Chancen im Ausbau von erneuerbaren Energien und der Wärmewende sowie den in allen Regionen notwendigen Entwicklungen - eine Qualitätsoffensive in den Berufsschulen voranzubringen und mittels technischer Kompetenzzentren neues Know-how und im Nachzug Investoren in die Region zu führen sind. Des Weiteren sollte die vergleichsweise schwache infrastrukturelle Ausstattung, die niedrigste Anzahl von Forschungsinstitutionen und Universitäten“ (im Vergleich zu den anderen Braunkohleregionen) „und die schlechte Anbindung an Schnellzüge und Straßennetze verbessert werden.“

Quelle: Umweltbundesamt (Hrsg.): CLIMATE CHANGE 27/2019 - Klimaschutz und Kohleausstieg: Politische Strategien und Maßnahmen bis 2030 und darüber hinaus (Abschlussbericht)

Ft.