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Wissenschaft sieht schon bei 1,5-Grad-Erwärmung weltweite Risiken für Mensch und Natur - Weltklimarat IPCC legt Sonderbericht über globale Erwärmung vor

Der neue IPCC-Sonderbericht, der am 8. Oktober in Incheon/Korea veröffentlicht wurde, zeigt, dass bereits bei 1,5°C globaler Erwärmung weltweit hohe Risiken durch die Klimafolgen bestehen. Bundesumwelt- und Bundesforschungsministerium sehen in dem wissenschaftlichen Bericht einen weiteren Beleg für die Dringlichkeit der Bekämpfung des Klimawandels. Dem Bericht zufolge liegt die aktuelle globale Erwärmung bereits bei etwa 1°C. Die derzeitigen Anstrengungen im Klimaschutz reichten nicht aus, um die internationalen Klimaziele zu erreichen. Im Pariser Klimaabkommen hatte die Staatengemeinschaft 2015 beschlossen, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2°C, wenn möglich unter 1,5°C zu beschränken.

 

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Wir dürfen beim Klimaschutz keine Zeit mehr verlieren. Das ist die Kernbotschaft des Berichts. Die nächsten Jahre sind entscheidend, damit unser Planet nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Dafür trägt gerade unsere Generation eine herausragende Verantwortung. Wir müssen den Abschied von Kohle, Öl und Gas hinbekommen. Jede vermiedene Tonne CO2, jedes vermiedene Zehntelgrad Erderwärmung zählt. Dieser Umbau bringt viele Veränderungen mit sich und die große Chance, unsere Wirtschaft zukunftsfähiger und unsere Gesellschaft lebenswerter zu machen.“

 

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. „…. Gute Ideen aus der Forschung und ein entschlossenes Handeln von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft können die notwendigen Veränderungen voranbringen. Diese müssen den Klimawandel mindern, gleichzeitig sozialverträglich gelingen und Innovationsschübe für die Wirtschaft liefern.“

 

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass die Risiken für Natur und Mensch zwischen 1,5°C und 2°C globaler Erwärmung stärker ansteigen als bisher bekannt. Extremereignisse nehmen deutlich zu. Insbesondere wird es weltweit zu verstärkten Hitzewellen kommen, Starkregenereignisse werden vermehrt auftreten sowie in manchen Regionen extreme Dürren. Sensible Ökosysteme wie bspw. die tropischen Korallenriffe oder auch die der Arktis sind besonders bedroht.

 

Zum Zusammenhang von Erreichbarkeit des 1,5oC-Ziels und nachhaltiger Entwicklung ist im IPCC-Sonderbericht (Hauptaussagen) zu lesen: „Nachhaltige Entwicklung unterstützt und ermöglicht oft erst die grundlegenden gesellschaftlichen und systemischen Übergänge und Transformationen, die helfen, die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen. Solche Veränderungen erleichtern die Verfolgung klimaresilienter Entwicklungspfade[1], die in Verbindung mit der Armutsbeseitigung und Gleichstellungsbemühungen zu ehrgeiziger Minderung und Anpassung führen (hohes Vertrauen) …“

 

Quellen: BMU-Pressedienst Nr. 193/18 – Klimaschutz International, Berlin, 08. Oktober 2018; Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung; Deutsche Übersetzung der Hauptaussagen der SPM

 

Ft.

 

[1] Klimaresiliente Entwicklungspfade: Entwicklungsverläufe, welche die nachhaltige Entwicklung auf mehreren Ebenen und die Bemühungen zur Armutsbeseitigung durch gerechte gesellschaftliche und systemische Übergänge bzw. Transformationen stärken und gleichzeitig die Bedrohung durch den Klimawandel durch ehrgeizige Minderung, Anpassung und Klimaresilienz reduzieren (Zit. n. Sonderbericht, Hauptaussagen, S. 4)