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Ernährungsrat Prignitz-Ruppin in Kyritz gegründet

Zur Gründungsveranstaltung des Ernährungsrates Prignitz-Ruppin war am 7. September in die Aula der Carl-Diercke-Schule auf Einladung einer Initiativgruppe ein breites Spektrum von interessierten Akteurinnen und Akteuren gekommen. Am Beginn stand eine „kulinarische Begrüßung“. Sie führte ganz praktisch in das Thema ein und galt dem Kennenlernen der Teilnehmer.

 

In der „offiziellen Begrüßung“ erinnerte Bürgermeisterin Nina Görke daran, dass der „Markt der Regionalen Möglichkeiten“ 2018 zum sechsten Mal in Kyritz stattfindet. Die Region entwickle sich zum Vorreiter in Bezug auf Nachhaltige Entwicklung. Nun gelte es, Ernährung auch im ländlichen Raum zum Thema zu machen.

 

Die Frage “Warum gründen wir einen Ernährungsrat?“ beantworteten Dr. Stephan Lehmann (Stattwerke e.V.) und Frank Wesemann (Ökohof Waldgarten): Lehmann erinnerte an den Auftakt im Rahmen eines Bildungsprojektes im Frühjahr, wo bereits Ernährungsbildung im Fokus stand und über die Arbeit des Berliner Ernährungsrates informiert wurde. Der Ernährungsrat wolle sich u.a. für bessere Gemeinschaftsversorgung (Schulen, Krankenhäuser, Altenpflege)  einsetzen und Lobbyarbeit im Bereich nachhaltiger Ernährung leisten. Wesemann benannte als ein Ziel des Ernährungsrates als zivilgesellschaftliches Gremium, sich für eine zukunftsfähige Landwirtschaft einzusetzen, um durch einen Wandel in der Anbaupraxis den Klimaschutz zu unterstützen. Die Brandenburger Landwirtschaft mit dem Schwerpunkt Rohstoffproduktion habe eine zu geringe Wertschöpfung. Es mangele an Verarbeitungsbetrieben.

 

Dr. Henrike Rieken (Sprecherkreis Ernährungsrat Berlin) gab eine informativen Überblick zur Entwicklung des Berliner Ernährungsrates. Inzwischen verfügt er neben der Vollversammlung, einem Sprecherkreis, Arbeitsgruppen und einer hauptamtlichen Koordinierung auch über eine Vereinsstruktur. Rieken ist überzeugt: Ohne Brandenburg wird die Ernährungswende in Berlin nicht funktionieren. Inzwischen machten sich schon 40 Städte auf den Weg zu Ernährungsräten.

 

Regionale Wertschöpfung war Thema von Simone Zeil (Regionalinitiative Prignitz-Ruppin). Die Regionalinitiative strebt vertrauensvolle Beziehungen zwischen Verbrauchern und Wirtschaft an. Ziel sei, alle Akteure in der Region für regionale Produkte zu begeistern. Der Initiative gehören 30 Betriebe an. Sie ist 2017 als Verein gegründet worden. Die Initiative hat u.a. einen Einkaufswegweiser herausgebracht (2018 in zweiter Auflage), ist Mitglied im Bundesverband der Regionalbewegung und hat eine Veranstaltungsreihe „Impulse für die Region“ ins Leben gerufen. Ein Preisgeld im Wettbewerb Region Zukunft 2017 wurde in eine eigene Webseite investiert (www.regional-prignitz-ruppin.de).

 

Die von wild & roots (Linda Lezius) liebevoll gestaltete kulinarische Pause gab Gelegenheit, gesunde Ernährung ganz praktisch auszuprobieren und Gedanken auszutauschen.

 

Im Anschluss forderten 2 Workshops die TeilnehmerInnen zu aktiver Beteiligung heraus. In der Einladung hieß es dazu: „Die Anwesenheit von so viel Fachwissen, Kompetenz und Entscheidungsbefugnis möchten wir natürlich gleich im Sinne des Projektes nutzen. Daher werden wir, neben des Gründungsaktes an sich, kurze, aber zielgerichtete Workshops durchführen, um sogleich die nächsten Schritte des gegründeten Ernährungsrates auszuloten.“

 

Im Ergebnis der Workshops wurden nach intensiver Ideensammlung und Fokussierung auf Schwerpunkte mögliche Arbeitsgruppen des Rates (Landwirtschaft, Politik, Gemeinschaftsverpflegung, Bildung) vorgeschlagen. Im Bereich Landwirtschaft ist es Anliegen des Rates, neben der Unterstützung der Ökobetriebe auch die der konventionellen Landwirtschaft mitzunehmen.

 

Dem offiziellen Gründungsakt des Ernährungsrates folgte die Verabredung für ein erstes Arbeitstreffen am 15.11.18 in Bluhm`s Hotel in Kyritz (M.-Gorki-Str. 34).

 

G. Fierment, Brandenburg 21 e.V.

 

Kontakt zum Ernährungsrat Prignitz-Ruppin:

Marc Schreiber (bne-lag@gmx.de)

Dr. Stephan Lehmann (lehmann@stattwerke.de)