Forum Nachhaltigkeit mit Teilnehmenden aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft: „Soll“ ist deutlich größer als das "Ist"

Das Forum Nachhaltigkeit fand im Rahmen des öffentlichen Konsultationsprozesses statt, den die Bundesregierung Anfang Juni begonnen hatte.

 

In der diesbezüglichen Nachricht es Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) vom 26.06. wird festgestellt: „Es überraschte nicht, dass man sich weitgehend darüber einig war, dass in der Nachhaltigkeitspolitik das „Soll“ deutlich größer ist als das „Ist“. Dieser Erkenntnis des am 4. Juni veröffentlichten Peer Review, dem internationalen Expertengutachten zur deutschen Nachhaltigkeitspolitik, schlossen sich viele Beiträge an. Einen interessanten Akzent setzte der Gedanke, dass bei allen Themen von Migration, Flucht und Entwicklung die Nachhaltigkeit eigentlich unausweichlich sei, das aber oft nicht zusammengebracht werde. Der Grund dafür sei eine nicht kohärente Politik, in der das unverbundene Silodenken der einzelnen Ministerien vorherrsche. Ein anderer Gedanke war, dass die offene Gesellschaft in die Lage versetzt werden müsse, strukturelle Fehlentwicklungen und gewohnte Missbräuche anzugehen; hierzu wurde der Schutz von Hinweisgebern, die Zivilcourage zeigen und auf Missstände aufmerksam machen, eingefordert.

 

Marlehn Thieme, die Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung, erinnerte an die zentrale Botschaft des Peer Reviews: „Wir könnten besser sein, als wir heute sind – und wir sind nicht so gut, wie wir meinen“. Insbesondere bei den Zielen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, die derzeit völlig verfehlt werden, sei nun die Politik gefragt, verbindliche Aktionspläne vorzulegen ….“

 

Die o.g. Nachricht des Rates für Nachhaltige Entwicklung geht auch auf Impulse von Mitwirkenden am Peer Review 2018 während des Forums ein und zitiert Farooq Ullah (Großbritannien): “Wir müssen die Mechanismen des Kapitalismus mit den Werten des Sozialismus kombinieren. Nachhaltigkeit kann nicht allein durch Regulierung erreicht werden. Das Umdenken muss aus den Herzen und Köpfen der Menschen kommen, welches es der Regierung erlaubt, nachhaltige Ergebnisse zu produzieren.“

 

Dass das jedoch nicht ohne regulative Rahmen geht, machte Jan-Gustav Strandenaes (Norwegen) deutlich. Er plädierte für gute und bessere Gesetze und Vorschriften sowie für die Entwicklung eines starken Business Case für Nachhaltigkeit.

 

Quelle: Rat für Nachhaltige Entwicklung, Newsletter vom 26.06.2018

 

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